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Erfolgsgeschichte


Christel Foit-Bartels

 

 

 

Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum!

 

Vollmond. Ich kann nicht schlafen.

Ellen Guroll-Uhlig sagt: " Schreib deine Geschichte auf!"

Ich werde es versuchen:

 

Vor 30 Jahren scheiterte meine erste Ehe. Neuanfang. Privat und beruflich auf eigenen Füßen stehen. Als Briefträgerin, heute sagt man Postzustellerin, wurde ich im Laufe der Jahre Beamtin bei der Deutschen Post. Hängte dann den sicheren Job an den Nagel und machte mich selbständig in der Gastronomie; und habe es nie bereut. Hat mir aber irgendwie alles nicht gereicht. Nachmittags fing ich dann an nebenberuflich in der Gastronomie zu arbeiten. Bei den Kleingärtnern im Vereinshaus. Es hat Spaß gemacht; und meinen selbstgebackenen Kuchen, haben Sie mir aus den Händen gerissen. Zu dieser Zeit, kam mir der Gedanke, dass ein Café genau das Richtige für mich wäre.  

    Allein baute ich nach meiner Scheidung, noch einmal ein kleines Zweifamilienhaus. Das erste Haus behielt mein Ehemann und so hatte ich keine finanzielle Mittel für ein eigenes Café. Aber ich musste, mit dem, zufrieden sein, was machbar war und so bewirtschaftete ich immer auch mit Erfolg, Vereinshäuser vom Fußball, Tennis und Sport. Hinzu kam auch eine neue Partnerschaft.  Wir arbeiteten 13 Jahre gemeinsam im Vereinshaus. Es war nicht immer leicht, 24 Stunden mit einen Partner zusammen zu sein!!

Dann aber wurde ich krank und ging mit 63 Jahren in Rente. Zwei Jahre arbeitete ich noch einmal in einer Sportgaststätte. War aber nicht mehr mein Ding. Also Zeit für eine neue Veränderung, so kam ich wieder zu den Kleingärtnern. Obwohl die Kleingärtner später nicht meine Gäste waren, denn die kamen aus dem umliegenden Wohngebiet, weil wir einen sehr schönen Kaffee- und Biergarten hatten. Plötzlich konnte ich kaum noch so viele Kuchen backen wie gebraucht wurde. Es hat aber viel Spaß gemacht. Endlich konnte ich viele Kuchen backen, obwohl es kein reines Café war. Es war Gastronomie dabei und das war schwere Arbeit. Auf Dauer hätte ich das trotz Mitarbeiter nicht geschafft.

Irgendwie war aber der Wurm drin. Ständig gab es Ärger, weil die Vereine meinten ihre Nasen überall reinstecken zu müssen. Als ich den Traum vom Café schon längst aufgegeben hatte war er plötzlich wieder da. Ich kündigte dem Verein, ohne zu wissen wie es weitergeht.

Aber eins war klar: Ich wollte jetzt mein Café!  Ich wollte was Eigenes und es sollte ein Fachwerk sein. Ich wusste also ganz genau, was ich wollte und wie ich es wollte. Stundenlang schaute ich ständig ins Internet und suchte nach einem passenden Objekt ohne zu wissen wie ich das umsetzen soll. Und das sollte noch spannend werden und trieb mich zeitweise in große Verzweiflung.

Das erste Objekt wurde mir vor der Nase weggeschnappt, da hatte jemand mehr geboten. Das zweite Objekt wollte plötzlich das Patenkind haben. Und das dritte Objekt hätte mein Sohn mir fast gekauft. Doch irgendwie hat sich das Alles nicht richtig angefühlt. Mein Sohn hätte mir das Haus finanziert, aber im Laufe der Zeit, mit den Gesprächen habe ich bemerkt das es nicht gut ist und bin hier selber abgesprungen. Ich bin immer einen Schritt vorwärts und zwei rückwärtsgegangen. Die Hoffnung habe ich nicht aufgegeben und zuversichtlich schaute ich wieder alle Anzeigen im Internet durch und da ist es mir plötzlich entgegen gesprungen, meinte es habe mich gerufen, es habe auf mich gewartet. Die Rhumemühle, im 90 km entfernten Bilshausen in Eichsfeld, und ein Café wurde dort auch schon betrieben.  

 Ich wohnte, bis zur Trennung von meinem zweiten Mann vor einem Jahr,  in Harsum; und besitze dort  ein mietfreies Wohnrecht. Erst einmal Trennung auf Zeit und ich zog nach Hildesheim. Vier Monate hielt ich den Stadtlärm aus, dann zog ich wieder in eine schöne ruhige Wohnung. Bin eben kein Stadtkind und mir ist es egal, ich kann überall leben, denn die Kinder sind längst erwachsen. Ich brauche mich also um niemanden kümmern und kann ganz gesund egoistisch sein. Jetzt bin ich dran.  

Also habe ich mit dem Vermieter vom Mühlencafé telefoniert. Mühle angeschaut und einen Termin für den Mietvertrag vereinbart. Nicht nur das Café, sondern auch die Wohnung, eigentlich die ganze Mühle ist nun mein Reich. Dort wohne ich und arbeite in meinem Café. Es ist ein Traum der endlich wahr wurde und  in der Mühle ist es wunderschön. Aber oh weh, ich brauchte wieder Geld. Viel Geld, denn das Café ist nicht eingerichtet. Woher bekommen? Ein Freund sagt zu, mir 10.000 Euro zu leihen. Kurze Zeit später hat er sein Wort gebrochen. Erste Niederlage. Meine Freundin gefragt, die drei Tage später nein sagte. Zweite Niederlage. Mittlerweile ganz verzweifelt, habe ich meinen Mann gefragt und bot ihm mein mietfreies Wohnrecht in Harsum an; und dafür bräuchte er mir dann keine Miete mehr zahlen. Das Wohnrecht hat allerdings einen Geldwert von ca. 60.000 Euro und sollte meins bleiben. Doch alle guten Dinge sind bekanntlich Drei und so folgte die dritte Niederlage. Es kam zum heftigen Streit. Ich war am Ende. Wie sollte es jetzt weitergehen? Doch dann kam die Zeit der Überraschungen und alle meine Gebete waren erhört worden. 

Nach ganz vielen Schwierigkeiten hat mir mein Mann dann doch Geld gegeben. Dafür darf er, wie versprochen, mietfrei in meiner Wohnung leben. Zum Geburtstag hat er mir sogar eine Waschmaschine und einen Trockner geschenkt. Ich habe der ganzen Wohnung mit kompletter Einrichtung meinen Mann überlassen. Und ich bin nur mit einem Koffer ausgezogen. Die Wohnung, die ich zu dieser Zeit bewohnt hatte, dafür habe ich einen Nachmieter gefunden.

Alles Gut. Es wurde ein Abstand für diverse Möbel  in Höhe von 1.500 Euro vereinbart. Jedoch war die Übergabe eine absolute Katastrophe und zum Schluss bekam ich nur 1.100 Euro. Ich war fast am Ende. 

Also bin ich nach Bilshausen gezogen, in die alte Mühle und fühle mich so wohl. Ärmel hoch und los ging es. Das Café muss eingerichtet werden. Alle Möbel müssen zusammengeschraubt werden. Mein ältester Sohn stand mir viel zur Seite, so gut es ging, denn er ist alkoholkrank.  Mit seinem Freund und mit meinem Mann hatte ich drei Männer die mir halfen. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, und auch nicht erwartet, umso dankbarer nahm ich an. Ja, und wie sollte es auch anders sein?  Zum Ende hin wurde das Geld wieder knapp. 

Das Telefon klingelte und meine beste Freundin meldete sich zum Besuch an. Wir sind seit 58 Jahren befreundet und da habe ich mir ein Herz gefasst, und sie gefragt, ob sie mir 1.000 Euro leiht.  Sie kam; und sie brachte auch das Geld mit. Nun schaffe ich doch noch den Rest. Und hier an dieser Stelle ein ganz großes "Danke an Alle", die mir geholfen haben. Allein hätte ich es nicht geschafft.

Ich bin aber auch sehr gläubig. Halte inne. Rede mit den Engeln und bete zu Gott. Mein ganz besonderer Dank gilt Ellen Guroll-Uhlig. Immer nach einer Niederlage klingelte bei ihr das Telefon. Ellen hat es geschafft mich immer wieder zu motivieren: "Mach weiter, du schaffst es. Alles ist gut und richtig". Danke Ellen. Ich war so oft verzweifelt und niedergeschlagen.

 

 JETZT ist es soweit:

Am Sonntag, den 26.10.2014 eröffne ich das Rhumemühlencafe, mit fast 70 Jahren und "LEBE MEINEN TRAUM - ZUR NACHAHMUNG EMPFOHLEN!".

 
 



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